verrannt


im frühling, der kein frühling ist
sondern sommer
kehrt die melancholie zurück
die hitze der straßen
staubtrockene luft, der boden
schon rissig in den wäldern

blätter verdorren im april
und der schmerz
irgendwann vor jahren schon
fehlgegangen zu sein
ein weiter weg zurückgelegt seither
in die falsche richtung. wendeplatte
am ende, aber was nützt das noch

wenn man aufhört zu fragen
hört der weg vielleicht auf falsch zu sein
oder scheint es nur
ich kann das ziel sehen
ein tal, umgeben von felswänden

sie strahlen in der sonne
lila blüten im gestein,
die blätter und wurzeln
festgekrallt in spalten.
keine erde

der adler brütet am gipfel
dorthin zu gelangen ist man aufgebrochen
aber irgendetwas veränderte die orientierung
der himmel leuchtet blau,
nur wenige wolken ziehen

felswände ringsum, der staub
in nase und augen bringt
den geruch von sommer im april
zurückgehen ist nicht möglich
zu weit liegt der falsche abzweig zurück

die blumen leuchten in den felsen
es ist seltsam tröstend, sie anzusehen
ihre farbtupfer nehmen dem geist die öde,
den die hitze der strahlenden felsen ergreift
unter den händen bröckelt gestein beim anstieg

aber vielleicht gibt es ihn doch –
einen steig in den himmel?

April 2007

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