Karstfahrt – Tag 4 – Von Steigerthal bis zum Kohnstein


Antiquar-Fischer-Eiche

Antiquar-Fischer-Eiche

04.07.2012 – Nach steilem Abstieg am Morgen haben wir bald das Dorf Steigerthal erreicht. Wir beschließen, heute den Karstwanderweg an einigen Stellen zu verlassen, da unsere Essensvorräte nahezu verbraucht sind und in den Dörfern des Ostharzes keine Einkaufsmöglichkeiten bestehen. Auch wird der Wunsch nach einer Dusche bzw. einem Freibad übermächtig. Die nächstgrößere Stadt ist Nordhausen, dahin zieht es uns heute so schnell wie möglich. Wir queren also den Ort Steigerthal auf direktem Weg und wandern dann durch eine parkähnliche, sehr kleinräumige Landschaft aus Wiesen, Wäldchen, Bächen, Feldern und Heckensäumen – eine ideale Landschaft für Fasanen, und so hören wir auch des öfteren den Ruf dieser Vögel erschallen, als wir durch das Junkerholz und am Roßmannsbach entlang wandern. Schließlich geht es nach Westen Richtung Petersdorf; dort rasten wir an einer überdachten Bank am Harzrigi mit Blick auf die kornblumenumsäumten Felder der Goldenen Aue und die Kreisstadt Nordhausen. Weiter geht es durch das Dittcheröder Holz und vorbei an dem Baumdenkmal „Antiquar-Fischer-Eiche“ durch das Junkerholz nach Nordhausen hinein, bzw. in den nördlichen Vorort Krimderode. Leider hatten wir die Erfahrung machen müssen, daß unsere Karstwanderweg-Spezialkarte zwar sehr genau alle Wegbiegungen des Karstwanderwegs erfaßt, aber bei Abstechern eine eher großzügige Form der Genauigkeit walten läßt…

Dennoch, entlang der B4 nach Norden gehend, erreichen wir bald wieder den Karstwanderweg und folgen ihm durch Wohnsiedlungen, bis eine breite Asphaltstraße uns nach Süden zum Salzaquellbad lockt. Was nun folgt, wird allen sicherlich noch länger als Tortur in Erinnerung bleiben: in sengender Mittagshitze zieht sich schattenlos und aufgeheizt die Straße erheblich länger, als das Stück auf der Karte ausgesehen hatte. Unsere Getränkevorräte sind bereits verbraucht, wir können nur noch immer weitergehen, unterwegs an einem Stand in Nordhausen gekaufte Erdbeeren in einer Tüte mitführend – sie sind nach Gemeinschaftsbeschluß erst nach dem Schwimmbadbesuch zu verspeisen.

Doch endlich haben wir das Schwimmbad erreicht und freuen uns an der einfach gebauten, aber herrlich erfrischenden Abkühlung nach diesem anstrengenden Wegstück. Die mitwandernden Herren der Schöpfung sind so freundlich, den anstehenden Einkauf alleine zu erledigen, und so wandern wir am frühen Abend voller Frische und Erholung durch brennesselbestandene Pfade am Bach zurück zum Karstwanderweg (auf die Idee, einen Pfad am Bach zu vermuten, hätten wir auch vorher schon kommen können, dann hätten wir uns die Asphaltstrecke gespart… – dabei war der Pfad sogar auf der Karte eingezeichnet…)

Der Karstwanderweg führt uns nun im Tal vorbei am Hirschenteich zur Linken, parallel zum Gelände der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora rechterhand. Viele Spaziergänger sind hier unterwegs, aber nicht nur diese – jetzt am frühen Abend auch zahlreiche Stechmücken…

Durch feuchte Wälder steigen wir bergan zum Kohnstein und noch ein Stückchen weiter auf Hörningen zu – der vierte Tag unserer Fahrtenwoche ist vollendet.

Kornblume am Harzrigi

Kornblume am Harzrigi

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