Aussaatexperiment 2013


Zwar ist es draußen noch recht winterlich, dennoch habe ich heute beschlossen, meine jährlichen Aussaaten heute vorzunehmen. Da einige Pflanzen dabei sind, bei denen die Keimung eher schwierig ist, habe ich mich zu folgendem Vorgehen entschlossen:

1. Einweichen der Samen in lauwarmem Wasser über Nacht
2. herausnehmen aus dem Wasser
3. klar abspülen
4. in feuchte Papierküchentücher artenweise einschlagen
5. die feuchten Tuchpäckchen in eine Tupperdose plazieren und diese in den Kühlschrank stellen
6. nach einer halben Woche in neue Tücher umbetten (sonst Gefahr von Schimmelbildung), erneut in den Kühlschrank
7. nach einer weiteren halben Woche für einen Tag die Tupperdose ins warme Zimmer verbringen
8. Schritt 6 und 7 wiederholen, bis eine Keimung erfolgt (hoffentlich)

Ich bin gespannt! Meine Beobachtungen werde ich in diesem Blogartikel dokumentieren. Leider blieben einige auch kälteempfindliche Samen versehentlich den Winter über draußen stehen – ob da überhaupt die Keimfähigkeit erhalten ist, ist fraglich. Samen, die der Winterkälte ausgesetzt waren, sind mit „K“ gekennzeichnet.

Artenliste:
1 – Staphylea pinnata – Gemeine Klappernuß
2 – Quercus cerris – Zerreiche – K
3 – Ginkgo biloba – Ginkgo
4 – Quercus ilex – Steineiche – K
5 – Ginkgo biloba – Ginkgo – K
6 – Sorbus torminalis – Elsbeere – K
7 – Sorbus torminalis – Elsbeere
8 – Ilex aquifolium – Stechpalme
9 – Pinus cembra – Zirbelkiefer
10 – Metasequoia glyptostroboides – Urweltmammutbaum – K
11 – Davidia involucrata – Taschentuchbaum
12 – Tilia platyphyllos – Sommerlinde
13 – Ulmus glabra – Bergulme – K
14 – Ulmus carpinifolia – Feldulme – K
15 – Ulmus laevis – Flatterulme – K
16 – Tilia cordata – Winterlinde
17 – Pinus peuce – Mazedonische Kiefer
18 – Acer monspessulanum – Felsenahorn – K / ab 03.07. Aesculus hippocastanum – Gemeine Roßkastanie
19 – Acer opalus (?) – Schneeballblättriger Ahorn – K (Art nicht 100% sicher)
20 – Cornus mas – Kornelkirsche – K
21 – Jubaea chilensis – Chilenisches Honigpalme – K
22 – Sequoiadendron giganteum – Bergmammutbaum (ab 16.05.)

03.04. – Keimung beginnt bei 1x Quercus ilex (4): nochmal über Nacht in Wasser, dann in Erde.

26.04. – Nach Ausbildung der Keimwurzel zeigt sich jetzt bei obiger Steineiche auch der Keimling.

09.05. – Keimung setzt ein bei einer weiteren Steineiche/ Quercus ilex (4), 2x Ginkgo biloba (5, also denjenigen Samen, die der Kälte ausgesetzt waren). Die bereits am 03.04. gekeimte Steineiche hat jetzt eine Höhe von 4 cm, Blätter sind noch nicht entfaltet.

16.05. – Keimung setzt ein bei einer dritten Steineiche/ Quercus Ilex (4), 1x Ginkgo biloba (5), 1x Staphylea pinnata (1)/ Gemeine Klappernuß. Die am 03.04. gekeimte Steineiche hat eine Höhe von ca. 10 cm mit fünf entfalteten Blättern.

01.06. – Keimungsbeginn bei einem weiteren Ginkgo biloba (5). Die am 03.04. gekeimte Steineiche hat eine Höhe von ca. 16 cm mit sieben entfalteten Blättern. Die Steineiche vom 09.05. hat keine normale Keimwurzel entwickelt, demzufolge auch keinen Keimling. Stattdessen amorphes Gewebe – mal sehen, ob daraus noch was wird. Normale Keimwurzel bei der Steineiche vom 16.05., aber noch kein Keimling. Die Ginkgo biloba vom 09.05. haben eine Höhe von ca. 6 und 2,5 cm, das zweite Blattpaar entfaltet sich gerade. Der Ginkgo biloba vom 16.05. hat eine Höhe von ca. 1 cm mit Entfaltung des ersten Blattpaares. Die Staphylea pinnata vom 16.05. hat bisher erst die Keimwurzel gebildet.

05.06. – Keimungsbeginn bei einem fünften Ginkgo biloba (5).

12.06. – Keimung beginnt bei 1x Pinus cembra (9). Die am 03.04. gekeimte Steineiche hat eine Höhe von ca. 19 cm mit sieben entfalteten Blättern. Die Steineiche vom 09.05. entwickelt aus dem amorphen Gewebe heraus zahlreiche feine durchsichtige Wurzeln. Die Steineiche vom 16.05. hat eine Höhe von 2,5 cm mit einem entfalteten Blattpaar. Die Ginkgo biloba vom 09.05. haben eine Höhe von 11 und 10 cm mit sieben bzw. 5 entfalteten Blättern. Der Ginkgo biloba vom 16.05. hat eine Höhe von ca. 9 cm mit zwei entfalteten Blättern. Die Staphylea pinnata vom 16.05. hat bisher erst die Keimwurzel gebildet, ähnlich der Ginkgo biloba vom 05.06..

21.06. – Keimung beginnt bei 2x Ginkgo biloba (5), 1x Pinus peuce (17). Der am 12.06. gekeimte Pinus cembra-Same ist durch Trauermückenlarven verlorengegangen.

03.07. – Keimung beginnt bei 1x Acer monspessulanum (18). Alle anderen Acer monspessulanum-Samen waren taub, Nr. 18 nunmehr ersetzt durch Aesculus hippocastanum – Gemeine Roßkastanie. Weiterhin Einsetzen der Keimung bei 1x Ilex aquifolium (8), 1x Tilia platyphyllos (12), 2x Tilia cordata (16), 7 x Sequoiadendron giganteum (22).

13.07. – Die Keimlinge vom 03.07. sind sämtlich eingegangen; anscheinend vertragen sie keine pralle Sonne. Ich werde spätere Keimlinge zuerst schattig stellen, bis sie Wurzel und erste Blätter ausgebildet haben.

Mehr Keimlinge gab es nicht; im Oktober wurden alle restlichen Samen in eine große Schüssel mit Erde gegeben und den Winter über draußen stehengelassen. Daß die „Ausbeute“ so mager war, kann durchaus an der zuvor unzureichenden Lagerung der Samen gelegen haben; mal sehen, was sich hier 2014 noch tut. Es wird aber auch ein neues Aussaatexperiment geben.

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