Kastanien fallen

Kastanien
Kastanien fallen dumpf ins gelbe Gras,
und bunt reift altes Laub schon an den Bäumen.
Ein ziehend‘ Vogel flieht vor Winters ersten Träumen,
durch Regenstille klingt von fern sein Ton wie Glas.

Noch immer bist Du nicht zurückgekehrt,
einst hoffte ich, mit Dir den Frühling zu verbringen.
Nachts hör ich Herbstes Stürme von Dir singen,
und Sehnsuchtssterne leuchten weiter unversehrt.

Du sprichst im Sonnenstrahl, der frühen Nebel bricht,
ich seh‘ Dich gehen über weite, leere Stoppelfelder,
und Deine Stimme dringt durch dämmernd-düstre Wälder.
Warm aus dem Herzen fallen Regentropfen ins Gesicht.

Du bist im Kerzenschein, der brennt allabendlich.
Ich spüre Dich, wenn frühe Nächte Dunkel bringen,
und hör Dein Rufen, wenn die Erntelieder klingen.
Hörst Du mich auch? Ich liebe Dich!

Isabel Sahm, September 2010

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