Schon wieder Gewitter…

An der Bode

An der Bode

27.07.2014: Tanne – Kapitelsberg – Die Lange – Forsthaus Grüntal – Tanne

Diese kleine Wanderung ist geprägt von schwülheißem Wetter und aufziehenden Gewittern. Wir parken in Tanne und verlassen den Ort nach Nordosten auf der Bodetalstraße. Nach Passieren des Ortsschilds müssen wir noch ein wenig die Straße entlanggehen, dann zweigt ein schmaler Weg mit Brücke über die Bode nach rechts ab. Wir gehen über die Brücke und steigen anschließend auf idyllischem Waldpfad hinauf auf den kleinen Kapitelsberg, der ein Gipfelkreuz trägt und eine hübsche Aussicht bietet. Beeindruckend ist die dort vorhandene, recht neu erbaute Schutzhütte, die wie eine gute Stube wirkt und ausgestattet ist.

Blick vom Kapitelsberg auf Tanne

Blick vom Kapitelsberg auf Tanne

Wir gehen von der Schutzhütte aus nach Osten und wandern aus dem Wald hinaus in eine offene Heidelandschaft hinein, wie man sie für den Harz überhaupt nicht erwartet. Die Heide blüht mit unzähligen rosafarbenen Glöckchenblüten, und wieder sehen wir zahllose Schmetterlinge spielen. Allerdings scheint die Sonne mit hoher Intensität und erzeugt bereits jetzt schon ein unangenehm drückend-stechendes Klima. Nach einigem gehen erreichen wir eine Forststraße, die „Die Lange“ genannt wird, weil sie sich über viele Kilometer schnurgerade durch die Landschaft zieht. Wir müssen sie heute ein gutes Stück nach Südwesten begehen und wundern uns nicht, daß uns hier hauptsächlich Radfahrer und nur wenige Wanderer begegnen. Auf ihr queren wir auch die B242 und freuen uns sehr, als wir an der nächsten Kreuzung von ihr weg nach Osten abbiegen können.

Heidelandschaft bei Tanne

Heidelandschaft bei Tanne

Hier gehen wir durch Wald bis zum nächsten Wanderparkplatz, queren aber die Fahrstraße zwischen Tanne und Trautenstein nicht, sondern wandern am Parkplatz geradeaus nach Südosten. Grollen in der Ferne läßt uns aufhorchen. Fahrzeuglärm? Vielleicht Motorräder? Wir lauschen, hören aber nichts mehr und gehen weiter. Doch dann ertönt das Grollen wieder. Donner? Aber so früh am Tag… Wir blicken uns um, Wolken sehen wir keine, zumindest nicht in der von Wald freien Richtung. So denken wir doch wieder an Maschinen und queren ein kleines Bächlein mit neben dem Weg liegenden Teich. Hier sehen wir erstmals die Gewitterwolken, die uns schon recht nahe gekommen sind und sich beachtlich in die Höhe türmen. Also doch keine Maschinen, also doch Donner… und wir haben noch nicht einmal die Hälfte der Wanderung geschafft. Eine Schutzhütte und sinnvolle Abkürzungsmöglichkeiten fallen uns beim Blick auf die Karte nicht ein, so gehen wir zügig weiter und hoffen darauf, daß das Gewitter in eine andere Richtung abzieht. Vielleicht läßt sich ja am Forsthaus Grüntal, unserem nächsten Ziel, eine Unterstellmöglichkeit finden. Doch wir werden enttäuscht. Das Forsthaus, das in der Karte extra hervorgehoben ist, ist ein reines Wirtschaftsgebäude und bietet weder eine Einkehr- noch eine Unterstellmöglichkeit.

Die Lange

Die Lange

So bleibt uns keine andere Möglichkeit, als so schnell wie möglich die Wanderung zu beenden. Das Gewitter entpuppt sich bei freiem Blick auf den Himmel als ganze Gewitterfront im Südosten, die schon recht nahe an uns heran ist. Blitze zucken, und schwer rollt der Donner, allerdings glücklicherweise noch mit Abstand zu den vorausgegangenen Blitzen; das Gewitter müßte noch ein paar Kilometer entfernt sein. So wandern wir hastig weiter Richtung Benneckenstein, leider parallel zu einer Stromtrasse, äußerst unangenehm bei dieser Wetterlage. Als ein Weg Richtung Benneckenstein an einer Rastbank nach links abzweigt, halten wir uns geradeaus Richtung Tanne – und glücklicherweise zweigt auch die Stromtrasse nach Benneckenstein ab! Erleichtert gehen wir etwas langsamer, während das Gewitter etwa auf gleichem Abstand wie schon vorher im Osten/ Südosten herumzieht. Der nächste Abzweig führt uns nach rechts Richtung Tanne, wir kreuzen Die Lange und wandern auf einem Waldweg schnurgerade nach Tanne hinein. Geschafft! Der Genuß freilich blieb ein wenig auf der Strecke, der Himmel ist jetzt rundum bleigrau und regenschwer, Blitze zucken in immer kürzeren Abständen aus den Wolken herunter. Auf der Fahrt zurück zu unserem Quartier geht es los; eine Gewitterfront mit schwerem Platzregen, der auch nach Abzug von Blitz und Donner bis zum übernächsten Tag, unserem Abreisetag, anhält und mancherorts im Harz nach Ansteigen der Bäche zu reißenden Flüssen für größere Überschwemmungen sorgt.

Weiblicher Dukatenfalter - Lycaena virgaureae

Weiblicher Dukatenfalter – Lycaena virgaureae

Dieser Beitrag wurde unter Landschaften, Neu abgelegt und mit , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.