Ein idealer Winterspaziergang

Silberreiher - Casmerodius albus

Silberreiher – Casmerodius albus

27.11.2016: Ein idealer Spaziergang für die Winterzeit, in der die Tage kurz sind, führt um den Dechsendorfer Weiher, der auch „Großer Bischofsweiher“ heißt. Von Möhrendorf kommend, kann man direkt am Weiher kurz vor der Ortseinfahrt nach Dechsendorf, am Ende der Naturbadstraße, parken oder aber direkt nach der Ortseinfahrt an einem ebenfalls größeren Parkplatz. Mich führt es heute erstmals hierher, weil ich auf einer Ornithologie-Internetplattform (www.ornitho.de) gelesen habe, dass auf dem Dechsendorfer Weiher zwei Eisenten gesichtet wurden. Da ich noch nie Eisenten gesehen habe und der Weiher von mir aus nur ca. 10 Autominuten entfernt liegt, habe ich mich heute dorthin aufgemacht. Um es gleich vorwegzunehmen: die Eisenten habe ich nicht entdeckt. Landschaftlich schön war es aber dennoch!

Dechsendorfer Weiher

Dechsendorfer Weiher

An der Ostseite erreiche ich den See und gehe zunächst an seiner Nordseite entlang. Trüb ist es heute, kein gutes Wetter zum Fotografieren, aber es regnet nicht. Das ist auch schon mal was! Der Weg ist angenehm zu gehen, feiner Kies auf Erde, und im Vergleich zu den Moorhofweihern hat das Beobachten der Wasservögel hier einen entscheidenden Vorteil: die Tiere sind es gewöhnt, daß am Ufer viele Menschen entlang spazieren, und demzufolge wenig scheu. Unheimlich viele Blesshühner sind zu sehen, die ihren charakteristischen metallischen Ruf über den See schallen lassen. Am gegenüberliegenden Ufer entdecke ich einen riesigen Lachmöwenschwarm und eine Schule Kormorane, zwölf an der Zahl. Hin und wieder streichen einzelne weitere Kormorane über den See hinweg.

Kormoran - Phalacrocorax carbo

Kormoran – Phalacrocorax carbo

Es gibt viele Rastbänke direkt am See, die zum gemütlichen Verweilen einladen. Von hier aus beobachte ich tauchende Reiherenten, Tafelenten und eine einzelne, männliche Schellente. Rechterhand liegt der Untere Rothweiher; auf Höhe dieses Weihers, aber auf dem Dechsendorfer Weiher, läßt sich eine einzelne weibliche Kolbenente blicken. Zu sehen sind außerdem mehrere Haubentaucher. Weiter geht es am See entlang bis zum Übergang zum Vorbecken. Hier steht weiß leuchtend ein Silberreiher im Schilf, wirft sein Spiegelbild ins Wasser. Ich wechsle noch nicht auf die andere Seeseite, sondern gehe weiter geradeaus durch ein Waldstückchen am schilfbestandenen Vorbecken entlang, folge dem Wäldchen bis zum Kleinen Bischofsweiher, wo ich auf weitere Beobachtungen hoffe. Leider habe ich Pech: der kleine Bischofsweiher ist abgelassen und präsentiert nur eine weite, wüste Schlickfläche. Immerhin: am Spitzeweiher, der am Übergang zum Kleinen Bischofsweiher gelegen ist, spaziert ein Silberreiher durch den Schlick und angelt sich verbliebene Fische – eine einfache Beute.

Silberreiher - Casmerodius albus

Silberreiher – Casmerodius albus

Statt um den Kleinen Bischofsweiher herumzugehen, wie ich ursprünglich geplant hatte, wende ich mich nun am Damm vor dem Weiher nach Südwesten und gelange so auf die andere Seite. Durch ein Wäldchen hindurch und über Felder führt mich der Weg nach Dechsendorf. Ich frage einen Mann mit Hund, wie ich am besten zurück zum See komme. Gleich vor den ersten Häusern, an einem kleinen matschigen Parkplatz, muß man sich in spitzem Winkel wieder zurückwenden und auf einem Feldweg durch ein Wäldchen und über Felder bis zum Schilf vorgehen. Danach geht es wieder nach rechts, man hat also insgesamt einen ziemlichen Zickzackkurs hinter sich. Vorbei an Schilf zur Linken und der Dechsendorfer Grundschule zur Rechten geht es über einen Hartplatz zurück zum Dechsendorfer Weiher/ Großen Bischofsweiher. Auf dem Weg dahin läßt mich ein schnarrender Ton innhalten: Schwanzmeisen? Ja, da im Gebüsch entdecke ich die kleinen Zeitgenossen; es handelt sich nicht um die weißköpfige, sondern um die streifenköpfige Form.

Blässhuhn - Fulica atra

Blässhuhn – Fulica atra

Reiherenten - Aythya fuligula

Schwimmende und abtauchende Reiherente – Aythya fuligula

Zwischen Campingplatz und See, vorbei am Badestrand, führt der Weg auf der Südseite zum Ausgangspunkt zurück. Da ich noch etwas Zeit habe, bevor die Sonne untergeht, setze ich mich noch auf eine Bank und beobachte die – glücklicherweise gesund erscheinenden – Reiherenten und Blesshühner beim Tauchen. Einige verdorrte Pflanzen werfen ein eigentümliches Muster als Spiegelbild ins Wasser und lassen mich träumen…

Spiegelbilder

Spiegelbilder

Ich werde bald wiederkommen – wenn man nur um den Dechsendorfer Weiher geht, braucht man dafür etwa eine Stunde – ideal also, wenn man einmal nicht viel Zeit übrig hat. Wer gerne eine Karte vor Augen haben möchte, findet eine solche hier: Karte Dechsendorfer Weiher
Abrunden soll diesen Tag noch ein treffender Spruch, unterwegs gefunden… (ohne Rechtschreibfehler wäre er noch schöner gewesen…)

Weisheit

Weisheit

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