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FAZ: Wer vom Parteiverbot spricht, darf über die Freiheit nicht schweigen

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10 Antworten zu Lesenswert!

  1. Hanura1834 sagt:

    So herausragend ist der Artikel von Hinz nicht. Das Übliche eben:
    Er bezeichnet die Gefahr durch die NPD zurecht als gering. Und auf der anderen Seite soll die Hysterie ablenken. Und was auch nicht fehlen darf: Hinz qualifiziert in seiner behäbigen Art gleich die ganze NPD ab als spinnerte Sektierer und als eine Partei, die wegen Voigts Äußerung, dass Hitler ein großer Staatsmann gewesen sei sowieso indiskutabel sei. Ja, wenn das konservative Geistigkeit ist, dann werden Leute wie Hinz und Kunz bestimmt ;-) erfolgreicher sein als die NPD. Die konservativen Langweiler sind teils nich schlimmer..

    • Tilia sagt:

      Ich finde die Kritik von Hinz an der NPD berechtigt. Einen Wahlkampf mit „Gas geben“ zu führen, ist nicht witzig, sondern hochgradig geschmacklos.

      Das ist jedoch nicht das Wesentliche an Hinz‘ Artikel, sondern das Aufzeigen der Demokratiedefizite bis hin zur Demokratiegefährdung bei denen, die eigentlich Demokraten sein sollten. Das ist in meinen Augen außerordentlich gut und mit dem notwendigen Schuß Emotionalität gelungen.

      • Hanura1834 sagt:

        Was heißt das ist nicht das Wesentliche?
        Es ist typisch. Einerseits findet er die üble NPD so schlimm und andererseits spielt er den großen Warner, dass die sog. Demokratie gefährdet sei. Die Berechtigung zu seiner Kritik will er mit NPD-Bashing absichern. Beides ist lau und fragwürdig.
        Es ist vollkommen egal, ob „Gas geben“ als geschmacklos empfunden werden wird. Eine echte politische Haltung würde anders fragen: Konnte mit dem Slogan entsprechend mobilisiert werden? Nein, das war nicht der Fall, also lehne ich auch den Spruch ab.

        Zum anderen: Demokratiegefährdung würde voraussetzen, dass es Demokratie gibt. Sie wäre nur gefährdet. Aber auch diesbezüglich findet er keine klaren Worte.

        Mehr als das 88 Euro-Hemd der Division – Antaios wird er nicht anziehen und dabei seine FAZ-Ansichten zum Besten geben.

        • Tilia sagt:

          Dankeschön für diesen Beitrag, jetzt weiß ich, wer Du bist.

          Diejenigen, die in der Anonymität den großen Macker spielen und andere, die mit ihrem vollen Namen für ihre Ansichten einstehen, als „zu lau“ kritisieren, fand ich schon immer ziemlich amüsant. Die „große Angst“, aus der Anonymität gerissen zu werden, ist bei Dir wohl schon wieder vergessen…

          „NPD-Bashing“ sehe ich bei Hinz nachgerade nicht. Es mag unnötig erscheinen, Kritik an der NPD in diesem Zusammenhang zu bringen, weil es wie oben schon erwähnt nicht seine wesentliche Aussage ist; es mag vorgeschoben aussehen und wie eine tatsächlich typische Absicherung, Kritik am Verhalten von Medien, Politikern und Gesellschaft in ihrem Verhalten gegenüber der NPD nur mit eigener Kritik an der NPD verbunden zu bringen.
          Aber dazu hat er jedes Recht der Welt; die NPD bietet gänzlich freiwillig und von selbst genug dieser Ansatzpunkte und Kritik an der NPD hat – ist die Kritik sachlich und nicht in Form einer „Hetzjagd“ mit dem Ziel, Personen sozial zu vernichten, vorgebracht – jede Berechtigung der Welt.
          Du unterstellst, man müsse die NPD „irgendwie unbewußt“ lieben, wenn man das Verhalten anderer ihr gegenüber kritisiert; das ist aber gerade ein falscher Ansatz und im Grunde stellst Du Dich mit diesem Ansatz auf eine Stufe mit „Antifaschisten“.

          Man kann Kritik am undemokratischen Verhalten anderer gegenüber der NPD anbringen, ohne gleichzeitig offener oder verkappter Anhänger der NPD zu sein.

  2. Hanura1834 sagt:

    Wir sind uns ja anscheinend einig, dass Hinzens Äußerungen zur NPD eigentlich überflüssig gewesen wären. Es gab keine inhaltlihe Notwendigkeit. Warum er dies trotzdem tat, muss ich nicht weiter ausführen.
    Ich stimme Dir auch zu, dass man aus guten Gründen die NPD kritisieren kann und sogar ablehnen kann. Aber darum ging es nicht im Allgemeinen. Es ging im Spezielen um seine zwei zitierten Äußerungen. Wenn er andere Äußerungen gewählt hätte, dann hätte man dies durchaus verstehen können. Aber gerade diese zwei. Diese immer und immer wieder zwei Äußerungen. Und diese sind, schlichtweg, das meine ich in der Tat harmlos. Warum sollte man Adolf H. nicht als großen Staatsmann bezeichnen dürfen? Was ist denn Größe historischer Natur? Adolf Hitler so zu bezeichnen hat nichts mit Verherrlichung zu tun, sondern mit Deskription, allerdings in den Ohren von vielen: provokant formuliert.
    „Und Gas geben?“ Wer dies ernsthaft aus „moralischen“ Gründen ablehnt, ist der Antifa näher als er denkt.

    „Du unterstellst, man müsse die NPD “irgendwie unbewußt” lieben, wenn man das Verhalten anderer ihr gegenüber kritisiert; das ist aber gerade ein falscher Ansatz und im Grunde stellst Du Dich mit diesem Ansatz auf eine Stufe mit “Antifaschisten”.“
    Nein, das konstruierst Du. Man muss die NPD nicht lieben, auch nicht unbewusst.

    „Man kann Kritik am undemokratischen Verhalten anderer gegenüber der NPD anbringen, ohne gleichzeitig offener oder verkappter Anhänger der NPD zu sein.“
    Ja, das kann man durchaus. Allerdings ging es doch um etwas Anderes. Nämlich: Das Einholen der Legitimationsgrundlage die NPD-Verächter kritisieren zu dürfen mit Hilfe der Übernahme etablierter NPD-Kritik. Das mag dem lesenden gehobenen Konservativen der Mitte etwas Verständnis abnötigen, aber ist entweder -wenn Hinz es ernst meint naiv bis latent antifamäßig oder aber, wenn er selbst um die Konstruiertheit seiner Argumentation weiß: unaufrichtig.

    PS: Deine Aussage, dass Du mich kennst, kann ich ausschließen. Ich bin nach allerlei Herumsurfen auf Deine Seite gekommen. Aber wir können das auch einmal ändern mit dem Nicht-Kennen. Ich hole Dich auch vom Bahnhof ab in…. :-)

    • Tilia sagt:

      Die Einigkeit redest Du herbei, sie ist aber nicht existent. Da ein Artikel nie nur wesentliche Kernaussagen enthält, sondern auch einen Kontext, ist es legitim, diese Kritik auch mit unterzubringen – genauso, wie es legitim ist, die Kritik auch aus dem Grund unterzubringen, weil man – aus inhaltlichen Gründen – nicht „zur NPD dazugezählt“ werden will. Ich finde es anmaßend, jemandem diese Kritik nicht zuzugestehen, wo auch immer er es tun möchte.
      Wie man Größe definiert, ist Privatsache. Man kann sich berechtigterweise auf den Standpunkt stellen, daß zu Größe auch eine moralische Grundlage gehört, man kann aber auch davon absehen. Ich würde Dir vorschlagen, Dich per Leserbrief an die JF oder Hinz selbst zu wenden und ihn nach seinen Gründen zu befragen, alles andere ist unnötige Spekulation.
      Und in der Tat, ich lehne einen Wahlkampf mit „Gas geben“ aus moralischen Gründen ab. Wenn ich dann in Deinen Augen der Antifa nahestehe, bitte sehr. Deine Einschätzung ist mir unwichtig und ich kann gut damit leben, daß Du mich wohin auch immer einordnest.

      Zu Deinem Postscriptum: An Deiner Stelle würde ich das freilich auch behaupten. Aber wir wissen beide, daß es eine Schutzbehauptung Deinerseits darstellt, im Kontext Deiner sonstigen Äußerungen äußerst witzig.
      Ich verzichte daher auch dankend auf Treffen in welchem Ort auch immer – langweilen kann ich mich auch alleine.

  3. Hanura1834 sagt:

    Hallo Waldesleuchten,
    beim Lesen stelle ich eine Schärfe fest, die mich etwas verwundert. Keine Ahnung, worauf das zurückzuführen ist.
    Du schreibst, dass man das Recht haben müsse, sich von der NPD zu distanzieren. Ja, das hat man. Es ist aber eigentlich überflüssig, dass er das in fast ritualisierter Weise tut. Er macht das nämlich mit 2 denkbar schwachen Gründen. Es hätte nun wahrlich bessere gegeben. Und selbst Du räumst ein, dass man „großen Staatsmann“ so oder so sehen kann. Mir ging es jedenfalls darum, diese ritualisierte NPD-Distanzierung als Legitimation für BRD-Kritik als nervend zu benennen. Wenn Dich das jedoch befriedigt, dann ist es auch schön
    Nebenbei muss ich mich nicht per Leserbrief oder sonstwie an die JF wenden und fragen, wie der gutbürgerliche Herr Hinz nun Exegese betreiben will. Das ist nicht maßgebend. Entscheidend ist, was er offenbart. Das einzige, was man tun könnte, wäre zu schauen, ob sich dieses Muster in anderen Artikeln des Herrn findet. Wenn nicht, dann wäre es eher Spekulation, wie Du sagtest. Eine Selbstdeutung von ihm ist aber überflüssig.
    „Gas geben“ ist moralisch vewerflich? Das ist deine subjetive Einschätzung. Interessanter würde es werden, wenn man nun mal versuchen würde abzuleiten, warum es „moralisch verwerflich “ oder Ähnliches sein soll? So ist es doch nur eine Antifa-Phrase.
    Was wissen wir beide? Bisher kennen wir uns nicht. Aber Du kannst mich gerne einmal in Saarbrücken besuchen kommen, auch wenn ich da in dieser Stunde nicht bin. Und langweilig mit mir? Da sagen die Erfahrungswerte bisher anderes. Wie alt bist Du denn? Wahrscheinlich bist Du ohnehin eher ein Kerl. Kaum eine Frau, die ich kenne, schreibt so wie Du.

    • Tilia sagt:

      Die Schärfe resultiert aus der Abneigung gegenüber denjenigen, die ihr ganzes Leben lang aus der Anonymität heraus besonders radikal klingen wollen, andere, die zu ihren Ansichten mit ihrem Namen stehen, als „zu lau“ aburteilen bzw. zu mehr Radikalität anzustacheln versuchen oder sogar erwarten, daß sie zum willigen Werkzeug von solchen anonymen „Hintermännern“ werden sollen. Sich ja nicht selbst die Weste schmutzig machen, immer schön „bedeckt“ bleiben, nie irgendwelche Härten durchstehen müssen – für diesen Typus Mensch habe ich nichts übrig.
      Aber lassen wir das. Ich habe nicht vor, solchen wie Dir Rede und Antwort zu stehen oder auch nur Zeit darauf zu verschwenden, wegen solchen lang und breit meine eigenen Positionen auszubreiten. „Moralisch verwerflich“ muß reichen. Wenn das in Deinen Augen eine Antifa-Phrase ist, schön. Ist immerhin mal was Neues, SO beurteilt zu werden ;-)
      Nein, ich will Dich weder in Saarbrücken besuchen noch in Hildesheim oder Gießen. Und was meinen Schreibstil angeht: Keine Regel ohne Ausnahme. Wenn Männer heute zu einer „schneidigen Haltung“ eben nicht mehr in der Lage sind, muß „frau“ eben auch das noch übernehmen.

  4. Hanura1834 sagt:

    Kann nicht folgen. Keine Ahnung, warum Du mich mit irgendjemandem gleichsetzt. Dafür, dass ich öfters auf Demos gefilmt wurde als Du wahrscheinlich auf Familienbildern abgebildet bist, war ich relativ wenig anonym. Aber ist in Ordnung und kein Problem und ich belasse es dabei. Dass es schwierig werden würde das „Moralisch Verwerfliche“ nachzuweisen, weißt Du selbst. Bezüglich des Artikels haben wir ja gesagt, was zu sagen war.

    • Tilia sagt:

      Ja, genau deswegen muß man auch mal als „Lara“, mal als „Antifaschistische Überwachungsgruppe“ und mal als „Faschistischer Spähtrupp“ hier Kommentare hinterlassen…
      „Moralisch verwerflich“ ist im übrigen entgegen Deiner Annahme nicht schwer zu erklären. Der Slogan verhöhnt die Opfer einer rassischen Verfolgung, die Details sind dabei zweitrangig. Man spottet nicht über das Leid und Sterben Unschuldiger.

      P.S.: Ich lösch die „Lara“-Beiträge jetzt mal. Da sie von Dir kommen, ist diese „Pluralität“ wohl unnötig.

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