Ottofelsen

Wasserfall an der Kleinen Renne

Wasserfall an der Kleinen Renne

10.08.2012 – Gut, daß ich auch an diesem Tag noch spontan Zeit zum Wandern einplanen kann – die Ottofelsen wollte ich mir ja doch nicht entgehen lassen. Und so mache ich mich erneut auf, gehe wie am Tag zuvor vom Bahnhof Steinerne Renne los. Diesmal jedoch wirklich entlang der Steinernen Renne hangaufwärts, bzw. wähle ich den Weg entlang der Kleinen Renne, der steiler, aber auch „wilder“ zu sein verspricht. Die Steinerne Renne hat ihren Namen von den zahlreichen Granitfelsen, über die in dieser Schlucht die Holtemme hinwegstürzt. Die Kleine Renne hingegen ist eine Seitenschlucht der Steinernen Renne und besonders durch viele kleinere Wasserfälle gekennzeichnet. Beide Schluchten sind Naturdenkmäler. An den steilsten und felsigsten Stellen ist der Wanderpfad über Steintreppen begehbar. Die reifen Früchte des Roten Holunders bieten bunte Farbtupfer zwischen dem Grau der Felsen und dem Grün der Gräser und Baumblätter. Anstregend ist es auf jeden Fall, hier hochzukrabbeln, vor allem mit dem gehörigen Muskelkater, den mir der vorangegangene Tag beschert hat. Aber endlich habe ich es geschafft und stehe auf dem breiteren Waldweg, den ich gestern im Dunkeln zurückgegangen bin. Dieser steile Pfad war die Stelle, an der ich den Wegweiser aufgrund der Dunkelheit nicht lesen konnte; im Dunkeln wäre dieser Weg aber auch auf keinen Fall begehbar gewesen.

Tollkirsche - Atropa belladonna

Tollkirsche – Atropa belladonna

Dann passiere ich das Gasthaus Steinerne Renne und biege am Forsthaus nach links Richtung Ottofelsen ab. Eine ganze Weile geht es auf geschotterter Forststraße immer geradeaus, dann bin ich an der Stelle angekommen, an der sich die Ottofelsen mächtig und imposant aus dem Wald erheben. Der höchste Felsen ist über eine Leiter aus Metall begehbar, auch wenn es so aussieht, als könne der oberste Anteil jederzeit in die Tiefe stürzen. Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick, da sich der Felsen bis über die Baumkronen erhebt, auch den Brocken sieht man über den Harz erhoben daliegen.

Nachdem ich den Rundumblick einige Zeit genossen habe, steige ich die Leiter wieder hinab und mache mich auf den Rückweg. An der Bergwacht vorbei führt der Weg durch das Thumkuhlental; die Hänge sind hier gerodet, der junge Wald gerade erst im Entstehen. Heiß brennt die Sonne auf mich hinunter, am Wegrand wachsen zahlreiche Tollkirschstauden mit ihren dunkel lilafarbenen Blüten. Leider ist der Besenginster schon verblüht, die gelben Feuerräder der blühenden Pflanze sind schon ausgereiften schwarzen Schoten gewichen, die dicht nebeneinander in den Zweigen hängen. Als ich genauer hinschaue, sehe ich aus einer Schote einen Ginster-Samenkäfer (Bruchidius villosus) hervorkommen. Seine Larve lebt, geschützt von den Schotenhülsen, von den darin befindlichen Samen. Als der Weg auf die Bahngleise der Brockenbahn trifft, verlasse ich das kleine Bächlein, das bisher den Weg begleitet hat, und gehe über schöne Naturpfade entlang der Gleise zum Bahnhof Steinerne Renne zurück.

Ottofelsen

Ottofelsen

Ginster-Samenkaefer - Bruchidius villosus

Ginster-Samenkäfer – Bruchidius villosus

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