Wippertal

Wippertal
Ostermontag bei sonnigem Wetter im Harz – das bedeutet in weiten Teilen überlaufene Wege und Menschenmassen, die sich durch die Wälder schieben. Nicht so jedoch bei einer kleinen, geruhsamen Wanderung (einer Wanderung, geeignet für alte Hunde) im Ostharz, rund um Dankerode.

Von der Ortsmitte aus geht es rechts hinunter Richtung Markbachtal, vorbei an Dorfkatzen, die unseren alten Hund angriffslustig betrachten. An Wochenendhäuschen führt der Weg vorbei bis zu einem kleinen Pavillon aus Holz an der „Dicken Buche“ – ein idyllische Lichtung, zur Rast einladend, aber noch zu früh auf der Strecke, haben wir doch eben erst Dankerode verlassen. Weiter führt nun der Weg die Wipper entlang, über Wiesen und lichten Wald zur Marktalmühle.

Roter Holunder - AustriebDort queren wir den Bach und wandern in wunderschöner stiller Landschaft immer entlang der Wipper, mal am Waldrand, mal über Wiesen. Verlaufen kann man sich nicht, der Bach weist eindeutig den Weg, und die Schilder Richtung Wippertalsperre tun ihr übriges. Kurz bevor man den Talsperrensee erreicht, führt der Weg nach rechts über eine Brücke, um den See zu umrunden. Wunderbar ist hier die Sicht auf die gestauten Verschlingungen des Sees, von Schilf umstanden und zu idyllischen Buchten geformt. Ein steiler Aufstieg zu einem Aussichtspunkt bringt leider nicht den gewünschten Seeblick: zu hoch sind die Bäume mittlerweile geworden, sie haben die Aussicht zugewachsen.

Die Talsperre weiter umrundend, treffen wir dann aber auf eine gehörige Überraschung: den „Harzer Naturistenstieg“! Was es nicht alles gibt … ausgerechnet hier, in dieser abgelegenen Landschaft – oder gerade hier! Nachdem wir die Staumauer links neben uns liegen gelassen haben, steigen wir steil aufwärts,Harzer Naturistenstieg
bis wir die Forststraße erreichen, der wir immer geradeaus Richtung Forsthaus Schiefergraben folgen – dort befindet sich auch eine Jugendherberge. Empfehlenswerter wäre es allerdings, unten am See dem anderen Ufer wieder zurück Richtung Dankerode zu folgen und am Ende des Sees zur selben Forststraße aufzusteigen – der Forstweg bis zum Schiefergraben ist doch etwas eintönig und beinahe asphalthart festgefahren.

Auch nach dem Passieren des Forsthauses führt der Weg weiter geradeaus, jetzt allerdings wieder angenehmer unter den Füßen, zunächst durch Wald, dann über weite Wiesen zurück nach Dankerode. Der Blick reicht hier so weit, daß wir die aufkommenden Regenschauer wie eine Wand auf uns zuziehen sehen. Trotz eingeschlagenem schnellem Schritt erreicht uns die Regenwand etwa zehn Minuten vor Dankerode, so daß nicht nur der Hund, sondern auch wieder hundenaß das Ende der Wanderung begehen. Schön war es dennoch!

Dankerode - hereinziehender Regen

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