Hoch zur Prinzenlaube

Weg nach Hahnenklee

Weg nach Hahnenklee

18.07.2014: Parkplatz Hüttschental – Maaßener Gaipel – Wanderparkplatz nahe des Kuttelbacher Teichs – Grumbacher Teich – Wildemann – Prinzenlaube auf dem Badstubenberg – Wildemann – Parkplatz Hüttschental

Die heutige Wanderung beginnt am Wanderparkplatz von Hüttschental, das nur aus ein paar Häusern besteht. Zunächst geht es bergauf auf einer geschotterten Forststraße zum Maaßener Gaipel mit Gästehaus und historischem Förderschacht. Wer sich für Bergwerksbau interessiert, kann hier eine Menge Überreste alter Anlagen nebst zugehörigen Infotafeln betrachten. Hier stand früher das Schachtgebäude der Grube Maaßen; im Jahr 1930 wurde die Erzförderung jedoch eingestellt. Mir fehlt bezüglich des Bergbaus das technische Interesse, daher genieße ich nur den Blick auf Lautenthal und wandere ohne großen Aufenthalt auf der Forststraße am Gästehaus vorbei.

Bierstollen am Maaßener Gaipel

Bierstollen am Maaßener Gaipel

Förderschacht am Maaßener Gaipel

Förderschacht am Maaßener Gaipel

Bald zweigt ein schmaler Pfad von der Forstraße ab und führt deutlich ansteigend bergaufwärts Richtung Hahnenklee. Hierbei passiert man einen historischen Lochstein (einen Grenzstein im Bergbau). Nach kurzem Steigen lande ich erneut auf einer Forststraße, die weiter bergan führt. Einige Zeit später erreiche ich die Fahrstraße zwischen Lautenthal und Hahnenklee, wo mein Weg als Pfad durch hohes Gras am Straßenrand entlangführt. Mein Ziel ist das Große Drecktal, das wieder bergabwärts zum Grumbacher Teich führt. Dazu müßte der Weg nach einigen hundert Meter eigentlich wieder von der Straße wegführen, zumindest laut meiner Karte. Den Gefallen tut er mir jedoch nicht. Wahlweise führt er wieder bergab in die Richtung, aus der ich schon gekommen bin, oder er hört ganz auf und mündet auf die Fahrstraße. Meine Vermutung angesichts des dichten Bewuchses und schlechten Zustands des Pfads ist, daß er einfach zu wenig begangen wurde und mittlerweile zugewachsen ist.

Zitronenfalter - Gonepteryx rhamni

Zitronenfalter – Gonepteryx rhamni

Grumbacher Teich

Grumbacher Teich

An einer Erhöhung führt niedergetretenes Gras von der Straße weg; es sieht nicht wirklich nach einem Weg aus, daher folge ich der Spur nicht, sondern wandere an der wenig befahrenen Straße entlang bis zum nächsten Wanderparkplatz südlich des Kuttelbacher Teiches kurz vor Hahnenklee. Von hier aus kann man bequem auf geschotterter Forststraße das Große Drecktal bergab wandern. Nach etwa hundert Metern mündet tatsächlich von rechts ein Pfad auf die Forststraße ein, das ist wohl der, den ich vorher hätte finden müssen, aber nicht gefunden habe. Interessant wäre es schon gewesen, ihn hier zu begehen und nachzusehen, wo er seinen Ursprung nahm, aber dazu bin ich eben nun doch zu bequem und vermute, daß das noch kommende Wegstück noch ausreichend Energie von mir fordern wird. So erreiche ich recht bald den idyllisch und ruhig gelegenen, seerosenbedeckten Grumbacher Teich, der bereits schon vor 1673 angelegt wurde – zumindest behauptet das eine Infotafel. Wer einen Tag mit einem guten Buch im Wald verbringen will, für den wäre dies ein idealer, stiller Ort. Am Wegrand zeigen sich wieder zahlreiche Schmetterlinge; besonders haben es mir dabei die leuchten orangeroten Dukatenfalter angetan.

Dukatenfalter - Lycaena virgaureae, ausgebreitete Flügel

Dukatenfalter – Lycaena virgaureae, ausgebreitete Flügel

Dukatenfalter - Lycaena virgaureae, geschlossene Flügel

Dukatenfalter – Lycaena virgaureae, geschlossene Flügel

Südlich des Teiches auf der linken Hangseite rauscht der Grumbacher Wasserfall durch die Bäume. Ich bleibe rechts des Grumbaches und wandere auf der Forststraße hinunter Richtung Wildemann. Die Straße ist teils von schwerem Forstgerät zerfahren und nur mäßig schön, dabei hat man sich hier echte Mühe gegeben, wandernden Touristen eine Attraktion zu bieten: rechts und links des Weges wurden sämtliche bisherigen „Bäume des Jahres“ angepflanzt, so beispielsweise eine Elsbeere, Baum des Jahres 2011, oder eine Schwarzpappel, Baum des Jahres 2006. Nicht allen Bäumen scheint das rauhe Harzklima gut zu bekommen. Kurz vor der Ortschaft Wildemann gehe ich an der Irmgardquelle vorbei, die einem nicht näher beschriebenen Osterwasserbrauch dienen soll. Schade, hier wäre ein wenig mehr Information durchaus interessant gewesen. Am Grumbach wandere ich nach Wildemann hinein.

Blick vom Badstubenberg auf Wildemann

Blick vom Badstubenberg auf Wildemann

Kirche Maria Magdalena Wildemann

Kirche Maria Magdalena Wildemann

In Wildemann selbst gehe ich durch die Straße „Im Spiegeltal“ hinein in den Ort, biege dann nach links in die Innerstestraße ein und nochmals links in die Straße „Am Badstubenberg“. Letzteren will ich erklimmen; an ein paar Häusern vorbei führt mit eingestreuten Treppen ein schmaler Weg aus dem Ort heraus und von nun an als Erdpfad extrem steil im Zickzack nach oben, viel steiler, als ich mir vorgestellt hätte. Bei den sommerlichen Temperaturen des heutigen Tages wahrhaftig kein Vergnügen, sondern eine reichlich schweißtreibende Quälerei. Selbst der wunderschöne Blick auf Wildemann mit seiner hübschen Maria-Magdalena-Kirche vom Hang herab entschädigt nur ein wenig. Aber schließlich erreiche ich mein Ziel, die Ernst-August-Höhe mit der Schutzhütte Prinzenlaube, doch noch – und ein wenig Anstrengung hat schließlich noch keinem geschadet. Die Prinzenlaube hat ihren Namen vom Besuch des Prinzen von Hannover und Herzogs von Cambridge, Adolf Friedrich, der 1814 und 1827 hier oben geweilt haben soll.

Taubenkropf-Leimkraut - Silene vulgaris, ein Schwermetallzeiger

Taubenkropf-Leimkraut – Silene vulgaris, ein Schwermetallzeiger

Prinzenlaube

Prinzenlaube

Nach ausgiebiger Rast steige ich auf demselben Weg wieder hinunter und marschiere direkt gegenüber des Badstubenbergs in die ortsansässige Eisdiele, um mir eine verdiente Abkühlung zu verschaffen. Am 1570 erbauten Lautenthaler Kunstgraben entlang wandere ich sehr idyllisch und an historischen Bergbaueinrichtungen vorbei wieder zurück nach Hüttschental, nicht ohne an einem Reisighaufen ordentlich von einem Zaunkönigpaar wegen der unglaublichen Störung der Ruhe ihres Familienlebens beschimpft zu werden.

Zaunkönig - Troglodytes troglodytes

Zaunkönig – Troglodytes troglodytes

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