26.07.2014: Wanderparkplatz am Prinzenteich südlich von Clausthal – Lasfelder Tränke – Kaysereiche – Braunschweiger Eck – Handwerkers Ruh – Lasfelder Tränke – Wanderparkplatz am Prinzenteich
Diese Wanderung verläuft ausschließlich auf breiten gekiesten Forststraßen, an einer Stelle auch auf Asphalt und erscheint daher nach den letzten Wanderungen ein wenig langweilig, wenn man sich das Wandern nicht durch einen vermehrt aufmerksamen Blick auf die Wegränder versüßt. Die Wegrandflora und –fauna ist dagegen recht reichhaltig. Wir beginnen sie auf dem Wanderparkplatz etwas oberhalb des im Sommer als Badesee genutzten Prinzenteichs südlich von Clausthal. Von hier aus gehen wir beinahe eben nach Nordwesten über den Höhenzug „Hunderücken“ zum Rastplatz „Lasfelder Tränke“; der dort befindliche Wasserlauf wurde einst als Viehtränke genutzt. Ein Gedenkstein erinnert an den Bundespräsidenten Karl Carstens (CDU), dessen wanderschuhbesohlte Fußabdrücke hier zur Schau gestellt werden. Am Wegrand stehen, nicht weit davon entfernt, riesenhafte, mannshohe Blattstauden – die Sommerform eines relativ unscheinbaren Frühjahrsblühers, der Gemeinen Pestwurz.
Weiter gehen wir durch lichtungsunterbrochenen Wald bis zur Kaysereiche, um hier zu rasten. Mit einem echten Kaiser hat das unscheinbare, schwachwüchsige Bäumchen nichts zu tun; benannt ist die Eiche nach einem Oberförster des 19. Jahrhunderts. Sie ist auch nicht die erste Eiche, die an dieser Stelle gepflanzt wurde. Ihre Vorgänger sind jedoch dem rauhen Harzklima erlegen, und auch dem heutigen Baum scheint es einige Schwierigkeiten zu bereiten, hier oben Fuß zu fassen. Nach einer netten Unterhaltung mit einer Familie aus Quedlinburg gehen wir weiter nach Westen bis zum Braunschweiger Eck, einer Weggabelung. Hin und wieder eröffnen sich schöne Ausblicke auf die im Tal liegende Ortschaft Bad Grund. Vom Braunschweiger Eck an geht es langsam, aber stetig abwärts mit Kreuzung des Großen Steintals und Großen Leimentals, bis wir den Rastplatz „Handwerkers Ruh“ mit großzügiger Schutzhütte erreichen. Von jetzt an geht es nur noch einige hundert Meter leicht abwärts, und hier fällt ein extremer Schmetterlingsreichtum auf. Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Kaisermantel… bei der farbenprächtigen schwarz-weiß-roten Zeichnung des Admirals kommt mir stets der Tucholsky-Spruch in den Sinn: „Wer schwarz-weiß-rote Farben wählt, zeigt, daß ihm jeder Kunstsinn fehlt.“ Die Natur beweist seinen Irrtum auf das Schönste! Selbst den seltenen dunklen Trauermantel mit cremefarbenem Rand entdecken wir vor uns auf dem Weg – für mich die größte Faszination des Tages, denn ich habe in meinem Leben nur ein einziges Mal zuvor diesen prächtigen großen Tagfalter gesehen.Unter aufziehenden Gewitterwolken steigen wir nun recht kontinuierlich und steil bergan, leider auf Asphalt, bis wir erneut die Lasfelder Tränke erreichen. Dann geht es zurück zum Wanderparkplatz, den wir freundlicherweise trockenen Fußes erreichen.